Stadtteilzentrum für Rixdorf

Bezirksamt plant Treffpunkt für Nachbarschaftsarbeit

Treffpunkt im Kiez, Raum für Begegnungen, Nachbarschaftsangebote und selbstorganisierte Initiativen – das Bezirks­amt Neukölln plant ein Stadtteilzentrum in Rixdorf, das diesen Anforderungen gerecht werden soll.

Jugendverkehrsschule.                                                                                                                                       Foto: mr

Derzeit fördert das Quartiersmanagement (QM) noch die Nachbarschafts- und Stadtteilarbeit. Ab dem Jahr 2021 sollen die QM-Gebiete Richardplatz-Süd und Ganghoferstraße zusammengelegt werden. Danach könnte das Quartiersmanagement dort ganz wegfallen. Das Stadtteilzentrum soll die Arbeit dann weiterführen. Gerade in von Gentrifizierung betroffenen Stadtteilen, in denen auch die Gewerbemieten explodieren, steige die Nachfrage nach öffentlichen Räumen, sagt Jochen Biedermann, Stadtrat für Stadtentwicklung.
Die Anwohner sollen bei der Planung frühzeitig eingebunden werden. Bereits im September konnten sie Vorschläge für die Gestaltung des Stadtteilzentrums machen. Am 6. November stellte das Planungsbüro AG URBAN im Saal der Brüdergemeine die vorläufigen Ergebnisse der auf dieser Basis erstellten Machbarkeitsstudie vor. Neben geschlossenen Bereichen, die jeweils einem Nutzer, beispielsweise der Volkshochschule, zur Verfügung stehen sollen, sind große offene Bereiche für vielfältige Nutzungsmöglichkeiten vorgesehen. »Es ist noch nichts in Stein gemeißelt, deswegen sind alle Gäste aufgerufen, weitere Ideen und Kritik zu äußern«, rief Jochen Biedermann zur weiteren Beteiligung auf.
Kontrovers wurden besonders die potentiellen Standorte auf einer Brachfläche vor der Richard-Schule oder am Rand der Jugendverkehrsschule am Wörnitzweg diskutiert. Einerseits wurde die zentrale Lage am Richardplatz hervorgehoben, andererseits wurde die Befürchtung geäußert, es sei nicht auszuschließen, dass die Schulverwaltung eines Tages das Haus für sich beanspruchen könnte.
Der Standort am Wörnitzweg bietet mehr bauliche Flexibilität, weil das Grundstück größer ist. Einschränkungen des Betriebs der Jugendverkehrsschule während der Bauphase konnten die Planer allerdings nicht ausschließen. Der Betrieb dürfe nicht unterbrochen werden, auch nicht für wenige Monate, forderte Siegfried Müller, Polizeihauptkommissar a. D. und Vorsitzender des »Fördervereins der Jugendverkehrsschulen Neukölln«. Er wies auf die besondere Bedeutung der Verkehrsschule hin, in der im vergangenen Jahr rund 20.000 Kinder das richtige Verhalten im Straßenverkehr erlernt haben. »Wir werden uns in beiden Fällen um Lösungen bemühen«, sagte Biedermann.

mr